Sachsens Schulen in chaotischem Umfeld

Schulen benötigen Verlässlichkeit, Kompetenz und Integrität übergeordneter Behörden, um eine langfristige und nachhaltige Entwicklung ihrer Schulen zu steuern.

Dass die flexiblen Mittel für Mehrarbeitsunterricht, die Unterrichtsausfall in Größenordnungen bisher verhindern konnten, für dieses Schuljahr zunächst besonders in den Ballungszentren radikal zusammengestrichen wurden und dem Staatsminister nun auffällt, dass noch Millionen Euro zur Verfügung stehen, ist nicht mehr nachvollziehbar. Insbesondere Schulleitungen und ihre Kollegien können sich so des Eindrucks nicht erwehren, dass hier keinerlei Weitsicht mehr herrscht, sondern Opportunismus und Beliebigkeit. Auch der Landesvorsitzende der Freien Demokraten stellt dazu fest: „In SMK und Landesamt herrscht kurzfristiges, ja fast panisches Handeln aus Versagensangst. Die selbstgesteckten Ziele, den Unterrichtsausfall im Freistaat merklich zu reduzieren, drohen nun im Hin-und-Her von Entscheidungsträgern unterzugehen.“

Auch in das mittlerweile an Gymnasien etablierte schulscharfe Einstellungsverfahren wird nun radikal eingegriffen; so jedenfalls die Absicht des Landesamtes. Sächsischen Gymnasien, die für exzellente Bildung stehen sollen, wird damit ein weiteres wichtiges Werkzeug genommen, um Passgenauigkeit von Bewerberinnen und Bewerbern zu überprüfen. Schul- und Unterrichtsentwicklung mit einem Kollegium, das an einem Strang zieht, wird so auf absehbare Zeit unmöglich gemacht