RKI: Gut gedacht, schlecht gemacht!
RKI: Gut gedacht, schlecht gemacht!
Das RKI weist gemäß der Covid-Ausnahmeverordnung die fachlichen Vorgaben für den Genesenennachweis aus. „Was gut gedacht war, hat das RKI schlecht gemacht“, kritisiert die Landesvorsitzende der FDP Sachsen, Dr. Anita Maaß. „Erstens hat das RKI seine Entscheidung nicht ausreichend begründet; zweitens damit die Menschen überrascht und verwirrt. Drittens steht Deutschland damit wieder allein in Europa.“
„Mit der Verkürzung des Genesenenzertifikats von sechs auf drei Monate hat Deutschland den kürzesten Status im europäischen Vergleich. Entscheidungen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, können in Europa doch wohl kaum so unterschiedlich ausfallen. Das RKI muss die wissenschaftliche Relevanz für diese Entscheidungen erklären“, fordert die Landesvorsitzende.
Mit Blick in die Schweiz weist sie hin: „Während in der Schweiz Genesenzertifikate basierend auf Antikörpertests auf bis zu zwölf Monate verlängert werden können, werden Tests auf Antikörper in Deutschland nicht als Teil einer Lösungsstrategie in Erwägung gezogen. Hierzu besteht ebenfalls Klärungsbedarf. Zum Auslaufen des Zertifikats sollte es nur kommen, wenn Antikörpertests nachweisen, dass der Schutz abnimmt. Personen mit ausreichend Antikörpern das Genesenzertifikat zu entziehen oder Menschen mit erhöhten Antikörpern mit künstlich festgelegten Fristen zu einer möglicherweise unnötigen Impfung zu bewegen, darf nicht die Lösung sein.“
Europa muss auf einer gemeinsamen wissenschaftlichen Basis Entscheidungen treffen: „Wir sollten voneinander lernen und uns ganz im Sinne von ‘best practice’ mit unseren Europäischen Nachbarn austauschen und die besten Herangehensweisen im Umgang mit der Pandemie übernehmen. Denn nur so können wir langfristig einheitliche Lösungen finden“, fasst die Landesvorsitzende zusammen.