Mittelstand und private Haushalte bleiben bei Industriestrompreis auf der Strecke

Der Industriestrompreis löst das Grundproblem der hohen Energiekosten nicht und lässt große Teile der sächsischen Wirtschaft außen vor, kritisiert die FDP Sachsen.

„Die großen Industriebetriebe profitieren, aber der breite Mittelstand geht leer aus“, erklärt Landesvorsitzender Matthias Schniebel. „Gerade in Sachsen tragen kleine und mittelständische Unternehmen unsere wirtschaftliche Stärke: Handwerksbetriebe, Zulieferer, Dienstleister. Sie bekommen keinen Cent Entlastung, zahlen aber über höhere staatliche Kosten die Zeche für das Modell mit.“

Der Industriestrompreis ersetze keine echte Reform. „Wir behandeln Symptome, nicht Ursachen. Die staatlichen Preisbestandteile sind in Deutschland so hoch, dass Energie im europäischen Vergleich schlicht unattraktiv bleibt. Wenn wir wirklich wettbewerbsfähig sein wollen, müssen die staatlichen Kosten runter, für alle, nicht nur für einzelne Branchen.“

Auch für Verbraucher und Kommunen bleibe die Lage angespannt. Die Stromsteuer für private Haushalte werde nicht gesenkt, obwohl viele Familien durch steigende Lebenshaltungskosten belastet seien. Gleichzeitig müssten sich sächsische Städte und Gemeinden auf höhere Energiekosten einstellen. „Wenn kommunale Einrichtungen mehr zahlen, trifft es am Ende auch wieder die Bürger. Gebühren, Tickets oder lokale Angeboten müssen sich dann an die höheren Kosten anpassen“, so Schniebel.

Die FDP Sachsen fordert deshalb eine grundlegende Neuordnung der Energiepreisstruktur: weniger staatliche Belastungen, mehr Markt, mehr Versorgungssicherheit und ein Fokus auf echte Wettbewerbsfähigkeit. „Wettbewerb entsteht nicht durch Dauerrabatte, sondern durch verlässliche Rahmenbedingungen. Energie muss in Deutschland endlich wieder bezahlbar sein, für Industrie, Mittelstand, Kommunen und private Haushalte“, betont Schniebel.