Mittelständische Unternehmen sollen von European Chip Act profitieren
Die EU pumpt Milliarden in die europäische Chipherstellung. Das darf jedoch nicht zu einseitiger Förderung von Konzernen wie Infineon führen, findet die FDP-Sachsen. Im Freistaat Sachsen sind in diesem Bereich auch zahlreiche innovative mittelständische Unternehmen tätig. Auch sie sollten am European Chip Act teilhaben.
„Natürlich ist es richtig und wichtig, die Produktion von Mikrochips innerhalb der Europäischen Union zu stärken – gerade vor dem Hintergrund der angestrebten Unabhängigkeit von den Chinesen auf diesem Sektor und des internationalen Überbietungswettbewerbs in der Subventionierung“, sagt Dr. Anita Maaß, Vorsitzende der FDP Sachsen, vor dem Hintergrund der mit einer Milliarde geförderten Infineon-Ansiedlung in Dresden. Aber: „Dabei dürfen die mittelständischen Betriebe aber nicht auf der Strecke bleiben, indem sie an übergroßen Hürden der Förderbürokratie scheitern“, so Dr. Maaß. Gerade der Mittelstand kann flexibel auf Marktlagen reagieren.
„Wenn man für die großen Unternehmen die roten Förderteppiche ausrollt, dürfen die Mittelständler nicht unter den Tisch fallen. Es kann nicht sein, dass sie bei der Beantragung der Fördermittel bis ins Kleinklein angeben müssen, wofür sie beispielsweise in drei Jahren Geld ausgeben wollen. Dafür müssten sie hellsehen können oder eine Glaskugel besitzen“, sagt Dr. Maaß.
Mit dem European Chip Act, dem europäischen Chip-Gesetz, will die EU die Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz bei Halbleitertechnologien und -anwendungen stärken. Parallel dazu will sie Europas technologische Führungsrolle in diesem Bereich ausbauen. 2020 gab es auf dem Weltmarkt eine Billion Mikrochips, der Anteil der EU am weltweiten Mikrochipmarkt lag bei zehn Prozent.