EU-Parlament ebnet Weg für effektives Wolfsmanagement – Harzer: "Meilenstein für Weidetierschutz und ländliche Räume"

„Die Entscheidung des Europäischen Parlaments zur Herabstufung des Wolfs von ‚streng geschützt‘ auf ‚geschützt‘ ist ein entscheidender Schritt für ein realistisches und regional angepasstes Wolfsmanagement in Europa. Bereits im Dezember 2024 hatte die Vertragsstaatenkonferenz der Berner Konvention dem von der EU eingebrachten Vorschlag zugestimmt – auf Initiative und mit der entscheidenden Stimme Deutschlands, erwirkt durch den Druck der Freien Demokraten in der Bundesregierung.“

Harzer betont, dass mit dem Parlamentsbeschluss nun auch der politische Wille im EU-Gesetzgebungsverfahren deutlich geworden sei. „Die EU-Mitgliedstaaten haben sich bereits mehrheitlich hinter die Maßnahme gestellt. Jetzt ist es an der Bundesregierung, die angekündigte Umsetzung zügig in nationales Recht zu übertragen. Dazu braucht es konkrete Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz und im Bundesjagdgesetz. Die 103. Umweltministerkonferenz hat diese schnelle Umsetzung einstimmig gefordert – es darf jetzt keine weitere Verzögerung geben.“

Die FDP-Politikerin verweist auf die Bedeutung des Beschlusses für Weidetierhalter in Sachsen und ganz Deutschland: „Der Wolf bleibt geschützt, aber nicht länger unantastbar. Wir ermöglichen gezielte Entnahmen dort, wo es zu wiederholten Rissen kommt. Damit schützen wir unsere Kulturlandschaften, die traditionelle Weidetierhaltung und das Sicherheitsgefühl der ländlichen Bevölkerung.“

Kritik von Grünen und Tierschutzpartei weist Harzer zurück: „Was den Menschen in den betroffenen Regionen hilft, ist keine Symbolpolitik, sondern eine pragmatische Regulierung, die Artenschutz und wirtschaftliche Realität in Einklang bringt.“

Hintergrund:

Am 25. September 2024 fiel auf EU-Ebene die Entscheidung, den Schutzstatus des Wolfs im Rahmen der Berner Konvention abzusenken. Deutschland war dabei die entscheidende Stimme für die erforderliche Mehrheit. Die Vertragsstaatenkonferenz der Berner Konvention stimmte am 3. Dezember 2024 zu. Mit der Entscheidung des EU-Parlaments folgt der nächste Schritt. Die Umsetzung auf nationaler Ebene erfordert nun konkrete gesetzliche Anpassungen