Der Abschied von jeglichem Qualitätsanspruch

Am heutigen Dienstag lädt Staatsminister Clemens die Presse ein, um sein Maßnahmenpaket als eine Erfolgsgeschichte zu feiern. „Heftige und unzählige Kollateralschäden blendet er dabei realitätsvergessen vollständig aus“, so der FDP-Landesvorsitzende Schniebel.

Über Abordnungsorgien, die mit äußerst heißer Nadel gestrickt waren, wurde die Stimmung schon vor Beginn des aktuellen Schuljahres in den Kollegien vergiftet. Dass Schulleitungen teilweise bis in die ersten Schulwochen hinein keine Planungssicherheit hatten, haben die Freien Demokraten früh angeprangert. Das Zusammenstreichen von Anrechnungsstunden, UV-Geldern, MAU-Budgets und schulscharfen Stellenausschreibungen in den Ballungsräumen macht nachhaltige Schul- und Unterrichtsentwicklung darüber hinaus nunmehr unmöglich für Schulleitungen. Völlig irrational und fragwürdig im Stil hat man Schulen fast jegliches flexibles Instrument genommen und setzt auf zentrale Planungswut, um junge Lehrkräfte gegen ihren Willen aufs Land zu zwingen. Gleichzeitig gibt man Schulen überhaupt keinen Raum, um den selbst gesteckten Zielen im Rahmen des Entwicklungsprozesses „Bildungsland 2030“ gerecht zu werden. Man hat sich hier klar von einem Fokus auf Qualität verabschiedet, der sich schon bald rächen wird.

Schniebel stellt hierzu klar: „Die Probleme der Unterrichtsversorgung vornehmlich an Oberschulen werden nun auf Kosten der Grundschulen und Gymnasien umgeschichtet. Das ist keine Lösung eines Problems, sondern dessen Verlagerung. Sich dafür nun zu rühmen, ist wenigstens fragwürdig und im Kern peinlich.“ Die FDP Sachsen fordert mehr Eigenverantwortlichkeit für Schulen, um attraktive Lern- und Arbeitsorte zu schaffen. Dies wäre die richtige Antwort auf Lehrermangel.